Anfüttertechniken für jede Situation
So bekommst auch du deinen Spot optimal unter Futter!
1. Anfüttern mit einer Futterkelle
Das Anfüttern mit der Futterkelle ist sehr verbreitet. Vor allem unter den Friedfischanglern. Aber auch beim Karpfenangeln ist es eine wirklich gute Möglichkeit auf Distanzen von bis zu 20-25 Metern zu füttern. Am Besten formst du Grundfutter oder Paniermehr zu Ballen, da diese deutlich besser fliegen als loses Futter. In diese Ballen kannst du gut Boilies oder Partikel einkneten. Falls du nur Partikel füttern möchtest, solltest du eher auf große Partikel setzen wie Tigernüsse oder Mais. Diese fliegen deutlich weiter als Weizen oder Hanf.
Mit verschiedenen Aufsätzen und verschiedenen Verlängerungsstäben kannst du deine Futterkelle gut an eine Vielzahl an Situationen anpassen. Ein Vorteil der Futterkelle ist, dass du eine breite Streuung des Futters erzielen kannst. So legst du einen großen Futterteppich an. Zum Beispiel unter einen Baum oder neben einen Busch, der über das Wasser ragt. Außer mit einem großen Boot ist das normal nicht möglich.
2. Mit der Futterrakete das Gewässer attackieren
Mit einer hochwertigen Futterrakete (z.B. Spomb) und etwas Übung kannst du problemlos dein Futter über 100 Meter weit anfüttern; Und das sogar auf den Meter genau. Futterraketen gibt es in verschiedenen Größen. Wenn du keine Spodrute extra zu diesem Zweck kaufen möchtest, entscheide dich für eine mittlere oder kleine Futterrakete. Diese kannst du auch mit deiner normalen Karpfenrute sicher zum Ziel bringen.
Wenn du einen Spot zum Anfüttern gefunden hast, kannst du ihn auf deiner Rolle clippen und jedes Mal genau auf diesen Spot werfen. So kannst du selbst große Futtermengen immer präzise füttern. Mit den meisten Futterraketen kannst du auch flüssige Dips oder Pulver an den Platz bringen. Das ist ein heißer Tipp für einen schnellen Biss tagsüber! Gerade Dips, gesoakte Boilies oder Partikel und auch Pulver erzeugen unter Wasser eine Menge Aufmerksamkeit durch deren Wolkenbildung.
Der einzige Nachteil einer Futterrakete ist ihre Lautstärke. Der Aufprall auf der Wasseroberfläche ist weit zu hören. Dennoch stellt das kein Problem dar und Angler weltweit fangen mit dieser Methode dennoch.
3. Mit dem Boilierohr Kugeln schießen
Ein Boilierohr (auch Boiliewurfrohr genannt) kostet erstmal nicht viel Geld (geht ab 6-7€ los) und gehört zur Basisausstattung für jeden Karpfenangler. Wer einen draufsetzten will, kann sich auf ein Boilierohr für 150€ kaufen, denn damit kann man noch ein Stück weiter werfen und auch platzierter, ist aber für einen normalen Karpfenangler nicht notwendig. Und wer ganz verrückt sein will, bastelt sich einfach sein eigenes Boilierohr!
Egal mit welchem Boiliewurfrohr: Das weiter Rausfeuern muss man erstmal üben! Lass dich zu Beginn nicht entmutigen und versuche es weiter, mit der Zeit wirst du immer weiter schießen können und treffsicherer sein.
Ein normales Wurfrohr kann auf Distanzen von 50-100 Metern kommen (hängt vom Wind und vom Boilie ab). Der Boilie sollte hart genug sein, damit er der Belastung standhält und nicht in der Luft auseinander bricht. Vor allem wenn du extrem weit kommen willst, sollte der Boilie wirklich kugelrund sein und keine überstehenden Kanten haben, denn diese beeinflussen die Zielgenauigkeit. Auch Pellets kannst du mit einem Boilierohr gut schießen, solange sie eine symmetrische Form haben (keine überstehende Kanten oder ähnliches). Die fliegen aufgrund der Aerodynamik nicht so gut wie Boilies, aber über 30-40 Meter kommt man dennoch.
Auch mit einem Boilierohr kannst du sehr breit gefächert füttern. Lädst du dein Boilierohr zum Beispiel mit mehreren Boilies kannst du eine ganze Futterstraße anlegen.
4. Mit dem Futterboot Karpfen jagen
Ein normales Futterboot ist nicht unbedingt für jeden Karpfenangler etwas. An vielen Gewässern in Deutschland sind Futterboote nicht erlaubt. Daher solltest du dich am Besten vor dem Kauf erkundigen, ob du es an deinem Gewässer überhaupt nutzen darfst. Ein gutes Futterboot fängt bei 300-400€ an und endet bei 1000-1500€. Im Verhältnis zu den anderen Futtertechniken ist diese definitiv die Teuerste. Ob sich ein solches Futterboot für dich lohnt, musst du für dich selbst entscheiden.
Der Vorteil ist, dass du sehr schnell füttern kannst und vor allem platziert. Im Prinzip kannst du wirklich alles füttern, egal ob trocken, feucht, klein oder groß. Die meisten Futterboote können auch mehrere Kilos an Futter transportieren. Deine Montage (mit Blei und co.) kannst du dann sogar ebenfalls ins Futterfach legen und präzise an deinen Spot bringen. Je nach Modell kannst du mehrere hundert Meter hinausfahren, dennoch solltest du auf ständigen Blickkontakt achten.
Du solltest jedoch wissen, dass so platziertes Futter nicht unbedingt für jede Situation gut ist. Im Winter oder Frühling definitiv, aber im Sommer sind große Futterplätze oft der Schlüssel zu Erfolg, hängt jedoch oft vom Gewässer ab. Mit einem Futterboot kannst du dir definitiv viel Arbeit und Zeit sparen, nur musst du recht tief in die Tasche greifen.
5. Mit einem (Ruder-) Boot Futter ausbringen
Zuerst einmal ist ein Boot groß, teuer und aufwendig fahrbereit zu machen. Dennoch ist das Boot mit eine der besten Möglichkeiten zu füttern. Mit keiner anderen Methode kannst du so individuell füttern wie mit einem Boot. Du kannst über große Flächen füttern oder ganz präzise. Die eigenen Hände sind genauer als jedes Boilierohr oder jede Futterrakete. Zudem kannst du direkt nach dem Füttern seine Montagen platzieren und das auch genauer als mit jede Rute. Ebenso kannst du füttern, was du magst. Ballen, Partikel, Grundfutter oder Boilies, alles ist machbar und dazu noch einfach.
Ein Boot hat natürlich noch viel mehr Vorteile als nur füttern. Du kannst deine Spots suchen, ein Echolot verwenden, den Untergrund abtasten oder sogar vom Boot aus drillen. Das Drillen aus dem Boot bietet eine höhere Sicherheit einen Fisch zu landen und Hindernisse können einfach überfahren werden.
Der Nachteil ist, dass an einigen Gewässern Boote verboten sind. Auch nachts mit dem Boot raus fahren ist keine tolle Angelegenheit, vor allem nicht bei Wind und Regen. Falls du in eine solche Situation kommen solltest, besser den Wind und Regen abwarten oder vom Ufer aus auswerfen. Schwimmwesten sind immer Pflicht!
Außerdem solltest du nicht mit einer Wathose auf den Kahn steigen. Denn solltest du kentern, läuft die Wathose voll Wasser, zieht dich runter und du ertrinkst im schlimmsten Fall. Also die Wathose sollte immer am Ufer oder ausgezogen im Boot sein.