Wurfgewicht und Länge bei Karpfenruten
Jeder kennt es: das Wurfgewicht. Bei Raubfischruten ist es in klarer,metrischer Einheit angegeben und leicht verständlich. Bei Karpfenruten sieht das anders aus, auf einmal steht da nämlich 3 lbs. Der erste Hinweis kommt an dieser Stelle: “lbs” ausgesprochen heißt Pfund und nicht wie irrtümlicherweise meistens gesprochen “lipps”.
Leider haben die Pfund nichts mit unserem deutschen Pfund (500g) zu tun. Die Pfund kommen nämlich aus England und gleichen 28,4 Gramm.
Die Abkürzung “lbs” stammt vom altrömischen Begriff “Libra” (dt.: Waage) ab.
Die Längenangabe bei Karpfenruten ist auch wieder etwas verwirrend, da sie in Fuß (ft) angegeben wird. 1 ft entspricht 30,48 cm.
Die gängigsten Längen beim Karpfenfischen sind 12 ft und 10 ft. Seltener findet man auch 13 ft Ruten oder kürzere Ruten mit nur 6 ft.
Eine grobe Orientierung
Das gängigste Wurfgewicht für Karpfenruten ist 3 lbs und die gängigste Länge beträgt 12 ft. Das passt für bestimmt 70% der Situationen, lässt man die persönlichen Vorlieben außen vor.
Möchtest du sehr weit werfen oder fischst generell auf großen Distanzen, ist es vorteilhaft eine Rute mit mehr Rückgrat zu haben. Mit 3,5 lbs wird dir das besser gelingen. Ebenso kannst du mit einer längeren Rute weiter werfen.
Für das Ausbringen deiner Futterrakete oder auch zum Grund abtasten mit großem Gewicht, ist eine Rute mit 4 oder 5 lbs empfehlenswert. Viele verwenden dazu auch gerne eine längere Rute mit 13 ft.
Beim Fischen vom Boot eignen sich flexiblere und kürzere Ruten besser. Hier kannst du auch eine leichte Rute mit 2,5 oder 2,75 lbs zum Einsatz bringen, so wie kurze Ruten. Da das Boot natürlich ein sehr kleiner Raum ist, ist es einfacher mit kurzem und leichtem Gerät zu hantieren. Ebenso entfällt mit dem Boot meistens auch das werfen und das Drillen auf größere Distanzen.
Es gibt auch noch stärkere Ruten mit 4 oder 5lbs. Die sind dann aber als Spodruten gedacht für das Ausbringen der Futterrakete.
Das sind zumindest mal die Hard Facts zum Wurfgewicht und zur Länge der Ruten. Grundsätzlich ist es aber am wichtigsten, dass du dich sicher und wohl fühlst mit deiner Rute. Gefällt dir deine Rute nicht oder liegt sie dir nicht gut in der Hand, ist das auch nicht das gelbe vom Ei. Probiere gerade am Anfang einiges aus, tausche dich mit anderen Anglern aus und sammle Erfahrung. Nur weil die Rute XY die perfekte Rute für deinen Angelbuddy ist, muss es nicht die perfekte Rute für dich sein. Und auch ganz wichtig: Nur weil die Rute 500€ kostet ist es auch nicht die perfekte Rute für dich oder fängt mehr Fische. Ein guter Angler kann mit einer 60€ Rute genauso viele Fische fangen wie mit einer 1000€ Rute.